Journal für Orgel, Musica Sacra und Kirche

                   ISSN 2509-7601                                                                                              

 Aktuelles: News & Tacheles ... (Archiv 2016)                                                                                           
- Leichte Orgelwerke (mit und ohne Pedal): Noten-Tipps für kurze Übezeiten - mit exemplarischen Vorschau-Seiten  mehr                                                                                           
- Newsticker - Digitalorgel, GrandOrgue & Hauptwerk - Unabhängige Nachrichten aus der digitalen Orgelszene  mehr   
 
- Organistenmangel - Orgel-Playback bei Freud und Leid - Kirchenlied-MP3 für Hochzeit, Jubiläum, Dankgottesdienst, Wort-Gottes-Feier, Beerdigung und ähnliche Anlässe  mehr   
                                
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- Zwei sehr empfehlenswerte Hörfunkpodcasts:

1. Philipp Spiita auf dem Weg über Johann Sebastian Bach zur modernen Musikwissenschaft (WDR)
2. Perspektiven schrumpfender Kirchenchöre im Spannungsfeld fehlenden Nachwuchses und neuen Repertoires (DLF)      


- Weihnachtsgrüße 2016 - Besser kann man's nicht sagen: „Ich wünsche Ihnen ein christliches Weihnachten – so wie das erste war. Damals wollte Gott die Werte der Welt umdrehen, er ist klein geworden, in einem Stall, bei den Kleinen, den Armen, den Marginalisierten ... Die Kleinheit. In dieser Welt, wo alle den Geldgott anbeten, möge Weihnachten uns helfen, auf die Kleinheit dieses Gottes zu schauen, der die weltlichen Werte umgedreht hat.“ (Papst Franziskus, 22.12.2016, Anruf bei einer Live-Sendung im italienischen Fernsehen, Quelle: Radio Vatikan) 

- Nur mal so nebenbei: 10 Jahre Online-Journal Musik und Theologie! Um es einmal etwas humorvoll auf den Punkt zu bringen: Mit den Updates, News und Erörterungen ist es hier in diesem Portal so wie mit der allseits bekannten Ketchup-Flasche: Man weiß, dass es kommt, man weiß aber nie wann und wie viel. Insofern sehen wir - Deo bene volente - den nächsten 10 Jahren mit Neugierde und Spannung entgegen. Eine gute Zeit wünscht allen treuen Leserinnen und Lesern Matthias Paulus Kleine

- Neues aus Digitalistan - Glosse Nr. 7 - Männerrunde ohne Durchblick? Die Wahl zwischen dem fensterlosen Rathaus zu Schilda und einer symmetrischen Kommunikation ...  mehr     

- Der jahresendliche Krippen-Klassiker: Jesu Geburtsort Nazareth vs. Bethlehem - Prof. Thomas Söding antwortet auf seine Art  mehr

- Zum Thema Kirche & Illusionen: 1. Probleme mit Papst-Gehorsam? "Mit großer Sorge ist festzustellen, dass gerade die kirchlichen Kreise, die bei den beiden Vorgängerpäpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. auf absolutem Gehorsam gegenüber dem Papstamt bestanden haben, jetzt selber große Schwierigkeiten haben, dem Kurs von Papst Franziskus zu folgen. Dies betrifft Teile der Römischen Kurie sowie einige Kardinäle und Bischöfe, von denen viele noch unter den Vorgängerpäpsten ins Amt gekommen sind."


2. Bekenntnis zu homosexuellen Priestern? "Neben der durchaus bemerkenswerten Regelung, dass der Schutz Minderjähriger künftig ein Thema in der Priesterausbildung sein wird, verstört das Dokument durch die weiter bestehende falsche Überhöhung des zölibatären Priesterbildes und durch die unveränderte deutliche Ablehnung homosexueller Priesteramtskandidaten. Wir sind Kirche fordert daher den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Marx und alle deutschen Bischöfe auf, sich von der vatikanischen Instruktion, was die Aussagen zu homosexuellen Personen und deren Ausschluss vom priesterlichen Dienst betrifft, zu distanzieren. Damit kann die Eigenständigkeit der Ortskirche unterstrichen werden, wozu Papst Franziskus immer wieder ermutigt. Auch könnte das ein Anlass sein, dass sich die deutsche Kirchenleitung endlich einmal klar zu ihren homosexuellen Priestern bekennt und deren unersetzlichen Einsatz in der Kirche und für die Kirche würdigt."
(aus Pressemitteilungen der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche vom 12./16.12.2016)    

- Update der Seite "Kirchenaustritt 1 & 2":
Ein intelligenter Beobachter der Szenerie brachte einmal Folgendes sinngemäß auf den Punkt: Man könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Ausbluten von Kirche an nicht wenigen Stellen billigend in Kauf genommen werde, da man auf diese Art und Weise wieder denjenigen Typus von Gläubigen erhält, der abhanden kam: den gehorsamen Katholiken.  mehr   

- Update der Seite "Querdenker-Zitate" 
mehr       

- "Herrschaftsfreier Diskurs" als pure Illusion des Jürgen Habermas, weil sich Menschen eigentlich gar nichts zu sagen hätten?  mehr   

- Update der Seite "Gotteslob-Material 1"
  mehr   

 - 7 CDs - Olivier Messiaen L’Oeuvre d'Orgue - Das komplette Orgelwerk - Winfried Berger spielt an 5 Orgeln - Box mit 48-seitigem Booklet, Preis derzeit 25 € (im Handel 48,99 €) - Verkauf zugunsten der Hinterbliebenen von Winfried Berger  mehr   

- Über das Dasein einer Königin in der Nische: "Zum 125. Geburtstag plagen den Bund Deutscher Orgelbauer Zukunftssorgen. Das mangelnde Interesse junger Menschen an dem Instrument sei nicht das einzige Problem, erklärt der Verbandsvorsitzende Thomas Jann."  mehr            

- Bezüglich Trump & Konsorten:
Wer hat nun wirklich was zu sagen? "In jener Zeit als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach!" (Lukas 21, 5-8 - 13. November 2016 - 33. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr C der römisch-katholischen Liturgie)

- Update der Seite "Buch, CD & Co."  mehr
       
 
- Update der Seite "MP3-Download"
  mehr  

- Prominente Meinung in Sachen Reinoldi & Orgel
  mehr 


- Maria Ratzinger: Unbekanntes über die Schwester des Ex-Papstes  mehr 

- Neue Seite "Termine - Aktuell/Preview": Orgelherbst 2016 & Preview 2017 von Organpromotion.de  mehr     



- Daniel Roth im Kloster Beuron an der Donau - Orgelkurs, Konzert und Uraufführung seiner „Missa beuronensis“ - Ein Bericht von
Leopold Neder Schneider: Vom 26. bis 28. September 2016 fand im Kloster Beuron ein Orgelkurs mit Daniel Roth statt. Schwerpunkte im Kurs waren neben Werken des Barock (de Grigny, Bach) die französische Romantik. Literatur, für die man den idealen Dozenten zur Verfügung hatte, der bestens mit der Tradition der französischen Orgelschule vertraut ist.

Unterrichtet wurde an der großen Martinsorgel (III/57) der Abteikirche, 1984 von der Bonner Werkstatt Klais errichtet; vom Spieltisch auf der Empore lässt sich auch die im Chorraum installierte Chororgel (II/17), ebenfalls von Klais gebaut, bespielen. Somit bot diese Situation gute Voraussetzungen für die große Bandbreite der mitgebrachten Werke, auch wenn derartige Universalorgeln natürlich keine stilistische Authentizität ermöglichen.

Da an zwei Tagen zehn aktive Kursteilnehmer mit teils recht umfangreicher Kursliteratur zu versorgen waren, war viel Detailarbeit erwartungsgemäß nicht zu bewältigen. Daher war es umso bewundernswerter, wie Daniel Roth bis in den späten Abend hinein mit großer Konzentration ein angenehmes und sehr produktives Arbeiten gelang; in kurzer Zeit war es so möglich, wichtige Impulse für gelungene Interpretationen zu erhalten.

Zum Abschluss der Kurses wurde am Beuroner Kirchweihfest die eigens von Roth für diesen Anlass komponierte „Missa beuronensis“, die auf eine Idee von Michael Grüber zurückgeht, uraufgeführt. Dieses Werk steht ganz in der französischen Tradition der Alternatimpraxis von Orgel und Schola und basiert auf der Missa fons bonitatis. Für den Komponisten nimmt der gregorianische Choral nicht nur in seinem kompositorischen Schaffen einen hohen Stellenwert ein; schon in seiner frühen Kindheit kam er mit dem Choral in Kontakt, was durch den Kontakt zu Maurice Duruflé oder Godehard Joppich intensiviert wurde. Inspirationsquelle und Grundlage der Registierungen ist die Orgel von St. Sulpice mit ihren vielfältigen Klangfarben des französisch-romantischen Orgelbaus, was eine gewisse Größe des Instruments voraussetzt. Daniel Roth hat in seiner Messvertonung auch die Begleitung für die Schola ausgeschrieben.

Roth bedient sich in der „Missa beuronensis“ eines tonalen Stils in der französischen Tradition, der durch zahlreiche Ajoutierungen angereicht wird, ebenso finden sich auch bitonale Passagen. Die Versetten sind zum Teil sehr kurz, sie sind nah am Text gehalten und orientieren sich immer an diesem. Die taktfreie Notation kommt dabei der Freiheit des Chorals entgegen. Insgesamt also ein sehr gelungenes Werk, das auch dank seiner überschaubaren Länge und Schwierigkeit durchaus praktikabel ist und einen Festgottesdienst sehr bereichert. (Leopold Neder Schneider, Blauwstr. 16, 88348 Bad Saulgau - ORGANpromotion.org)


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Die Welt brennt - die Kirchen verzetteln sich im Klein-Klein: Wittenberger Appell der Versammlung christlicher Reformgruppen (21. bis 23. Oktober 2016 in Lutherstadt Wittenberg) 

Reformationsjubiläum: Jubiläen bringen es mit sich, auf die Anfänge zurückzublicken und darauf, wie prächtig sich doch alles entwickelt hat. Sind 500 Jahre Reformation in diesem Sinne ein Jubiläum wert? Kirchenspaltungen und Religionskriege, gegenseitige Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Ausgrenzungen bis in die letzten Jahrzehnte, ja bis heute, sind kein Ruhmesblatt für die Kirchen. Nach langem, redlichem Bemühen in der ökumenischen Bewegung scheinen die Gräben zwischen den Konfessionen eher wieder tiefer zu werden. Dem muss Einhalt geboten werden.

Reformationsgedenken: „Gedenken“ geht über das im Jubiläum Erinnerte und Gefeierte hinaus. Das Gedenken ist eine „gefährliche Erinnerung“; denn wir werden uns bewusst, wie weit wir uns von den Ursprüngen und Anfängen entfernt haben: „…dass alle eins seien“. Zu dieser „gefährlichen Erinnerung“ gehört auch, dass wir als Christ_innen ein Menschsein in Würde für alle ermöglichen und in seiner ganzen Fülle wahrnehmen und entwickeln. Diese „gefährliche Erinnerung“ haben wir beim Ratschlag „Mach’s wie Gott – werde Mensch“ in Lutherstadt Wittenberg zur Sprache gebracht.

„Mach’s wie Gott – werde Mensch“: Unsere gemeinsame christliche Überzeugung ist radikale Nachfolge Jesu, der der „Diener aller“ ist. Mensch-Sein bedeutet für uns, unterwegs zu sein auf der Suche nach der Verwirklichung dieser Überzeugung. Wenn wir uns auf die befreiende Botschaft des Mannes aus Nazaret heute auf neue Weise einlassen, sind das Schritte zu einer Befreiung von ungerechtem Wirtschaften, von Ausbeutung und Übervorteilung, von Ressourcenverschwendung und Vernichtung von Lebensgrundlagen, von Diskriminierung, Rücksichtslosigkeit, Gewissenlosigkeit und Menschenverachtung. Aber wie können wir zur Versöhnung der Menschen weltweit aufrufen, wenn es uns nicht einmal gelingt, Versöhnung unter den Christ_innen zu erreichen?

Versöhnte Verschiedenheit als Etappenziel: Die „versöhnte Verschiedenheit“ ist ein wichtiges Etappenziel hin zu einer geschwisterlichen Kirche. In ihr nehmen verschiedene Bekenntnisse mit unterschiedlichen Auffassungen und Traditionen gemeinsam in gegenseitigem Respekt ihre Verantwortung in der und für die Welt wahr. Im Handeln über die Konfessionsgrenzen hinweg wird die Botschaft Jesu wieder in den Mittelpunkt gestellt. Ein gemeinsames christliches Zeugnis ist die gemeinsame Mahlfeier, die diese Verantwortung zum Ausdruck bringt, ein Zeichen des Versöhnungswillens. Den Skandal, dass uns dieses Zeichen letztlich immer noch vorenthalten wird, sind wir als mündige Christ_innen nicht länger bereit hinzunehmen.

Ökumene heute: Wir setzen uns dafür ein, dass interkonfessionelle Ökumene sich nicht mehr auf kleinliche Lehrstreitigkeiten einlässt, die längst nicht mehr die Fragen der Menschen heute berühren. Die Welt brennt, und wir sind aufgerufen, endlich die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen. In einer erbarmungslosen Welt der Eigensucht haben wir Christ_innen Gottes Barmherzigkeit zu bezeugen. Die Gier nach Geld, die Freihandelszonen ohne die Berücksichtigung eines fairen Handels für alle, die Flüchtlingsfrage und die wirtschaftliche Kluft zwischen der Nord- und der Südhalbkugel, die Gefährdung der Freiheit und des Friedens weltweit: das sind die Themen, auf die Christ_innen heute eine gemeinsame Antwort finden müssen. Denn nur so können wir glaubwürdig sein.    
   

- Wie das Orgelspiel Albert Schweitzers einen Mord aufklären half - Eine Spurensuche von Rainer Noll: Um es gleich zu sagen: Es geht nur um einen literarischen Mord – Gott sei Dank! Der in Bozen 1934 geborene und ebenda 2012 gestorbene Herbert Rosendorfer war Schriftsteller, Jurist (Richter in München und Naumburg) sowie Professor für bayerische Literatur. Am bekanntesten wurde er durch seine „Briefe in die chinesische Vergangenheit“. In seiner Sammlung „Die Frau seines Lebens und andere Geschichten“ findet sich die Kriminalgeschichte „Im Regen“ (DTV, München 2004, ab S. 69). Hier kurz das für uns Wesentliche des Inhalts: Ein sehr wohlhabender kinderloser alter Herr, mehrfacher Millionär, der sich seit Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigte, lebt angeblich zurückgezogen in seiner Villa am Schliersee, wo er eine Hausorgel besitzt. Nur sein Orgelspiel ist fast ...  mehr    


- Neue Orgelmusik braucht das Land
- Ein paar Anmerkungen zur innovativen Kompositionsszenerie: Über die reüssierende Komponistin Margaretha Christina de Jong heißt es: "Neben ihrer Tätigkeit als Konzertorganistin, Kirchenmusikerin und Dozentin profiliert sie sich mehr und mehr als Komponistin." Neben den Kompositionen des um sechs Jahre älteren Andreas Willscher gehören ihre Werke zu den derzeit angesagten Highlights der Orgelszene, die kommunizierbare Musik mit plausibel vertretbarem Übeaufwand für das Organistenamt benötigt. Wahrscheinlich liegt dieser Erfolg an der individuellen Stilsynthese, die der US-amerikanische Komponist und Organist Carson Coomann angesichts der Werke Willschers beschrieb: "His organ works ..."  mehr  

- Update der Seite "Gotteslob-Material - Noten und Infos für die Praxis 1": Münchener Kantorale, Rottenburger Kinderchorbuch ...  mehr        

- Neues aus Digitalistan - Glosse Nr. 6 - Auditive Orgel-Pokémons? Ein paar Gedanken zur Augmented Reality in der Digitalorgelszene  mehr 



- Update der Seite "Querdenker-Zitate":
"Wer nicht gut aussieht, muss zum ..." (Franz Meurer)  mehr                                                                                                                                                                              
- "Letzte Gespräche" mit Alt-Papst Joseph Ratzinger: Meint er allen Ernstes die gutbezahlten Priester der deutschen Kirche? ;-) "In Deutschland haben wir diesen etablierten und hoch bezahlten Katholizismus, vielfach mit angestellten Katholiken, die dann der Kirche in einer Gewerkschaftsmentalität gegenübertreten. Kirche ist für sie nur der Arbeitgeber, gegen den man kritisch steht. Sie kommen nicht aus einer Dynamik des Glaubens, sondern sind eben in so einer Position. Das ist, glaube ich, die große Gefahr der Kirche in Deutschland, dass sie so viel bezahlte Mitarbeiter hat und dadurch ein Überhang an ungeistlicher Bürokratie da ist."  zu einem Deutschlandradio-Interview mit dem Jesuiten Andreas Batlogg


- Überarbeitung der Seite "Limburg & Co."  mehr    

- Ein Exodus besonderer Art: Als nach wie vor dramatisch wertet die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche die heute veröffentlichten Zahlen der Kirchenaustritte für das Jahr 2015, die mit 181.925 zwar unter dem Vorjahreswert (217.716) liegen, aber immer noch über dem Spitzenwert von 181.193 Kirchenaustritten im Krisenjahr 2010 liegen, als in Deutschland die systematische Vertuschung sexualisierter Gewalt ans Licht kam. Der Gottesdienstbesuch ist innerhalb des letzten Jahres nochmal von 10,9 Prozent auf 10,4 Prozent gesunken. So erfreulich die leichte Zunahme an Taufen und Trauungen auch ist, kann sie nicht über den fortdauernden Auszug aus der Kirchengemeinschaft hinwegtäuschen, die in Deutschland von der Bischofskonferenz durch die Kirchensteuerzahlung definiert ist. Dieser seit langem andauernde Trend geht an die Substanz der Kirche, wenn auch derzeit nicht in finanzieller Hinsicht. Denn trotz der anhaltend starken Kirchenaustrittszahlen verzeichnen die beiden großen Kirchen aufgrund der guten allgemeinen Wirtschaftslage Rekordeinnahmen bei den Kirchensteuern, von den anderen Zuwendungen aus Staats- und Sozialkassen ganz zu schweigen. (aus einer Pressemitteilung der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche, 15.07.2016, red. bearb.) 

- Überarbeitung der Seite "Messe ohne Priester": "Eine Kurzformel meiner Gedanken. Jesus Christus wohnt nicht im Vatikan oder in Palästen von Bischöfen, sondern er lebt in Gemeinden von Glaubenden, die sich in seinem Namen versammeln und mit ihm zusammen Eucharistie feiern. Er ist dabei der Einladende, und er spricht die Segensworte, die wir mit ihm zusammen sprechen können. Eingeladen sind alle Menschen, die sich von ihm gerufen sehen."  mehr 

- Nahezu pure Grandezza - Rezension der CD Cameron Carpenters "All You Need Is Bach": Ohne Zweifel: ein wahrhaftes Meisterwerk mit großem Sturm und Drang. Man fühlt sich an Mendelssohns Italienreise erinnert, so dann auch an seinen Ausruf „Die Sonne brennt fortissimo“. Wer gerät hier aber mehr ins Schwitzen? Carpenter, die Zuhörerschaft oder gar die immer noch neue und vermutlich einem Update unterzogene International Touring Organ (ITO)?

Ein nachhaltiger Eindruck setzt sich im Laufe des wiederholten Zuhörens fest: Mehr geht einfach nicht, und das hinsichtlich Tempo und inkludierter Strukturiertheit des Ausdrucks. Sowohl das durchdeklinierte Rubato mit all seinen Spannungsbögen als auch der oftmals sagenhafte Register- und/oder Manualwechsel sind auf absolute Hochleistung ausgerichtet. Gleichwohl hat man wirklich stets das Gefühl ...  mehr 


- Kirchenmusik in avancierter Tonsprache - Vor hundert Jahren geboren: Siegfried Reda (1916–1968): Am 27. Juli vor hundert Jahren wurden der Komponist und Organist Siegfried Reda in Bochum geboren. Er studierte ab 1934 Evangelische Kirchenmusik am Dortmunder Konservatorium. 1938 wurde er Organist an der Erlöserkirche in Berlin-Lichtenberg. Bis Ende 1940 studierte er Komposition bei Ernst Pepping, ab 1941 dann bei Hugo Distler, wurde jedoch im gleichen Jahr zum Militär eingezogen. 1946 übernahm er an der Folkwang-Hochschule in Essen die Leitung der Abteilung für evangelische Kirchenmusik. Gemeinsam mit Helmut Bornefeld veranstaltete er von 1946 bis 1960 die Heidenheimer Arbeitstage für neue Kirchenmusik. 1952 übernahm er neben seiner Lehrtätigkeit die Kirchenmusikerstelle an der Ev. Altstadtgemeinde Mülheim (Ruhr), zunächst an der Pauli-, dann an der wiederhergestellten Petrikirche. Hier konnte 1959 eine ungewöhnliche, von Reda geplante und von Schuke gebaute Orgel (4 Manuale, 57 Register) eingeweiht werden. Schließlich betreute Reda zahlreiche Orgelneubauten als Orgelsachverständiger (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin u. a.). 1953 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt, 1964 wurde ihm der Titel Professor verliehen. Er starb unerwartet am 13. Dezember 1968 in Mülheim.

 Anders als die Generation seiner Lehrer versuchte Reda, engen Kontakt mit der allgemeinen Entwicklung der Neuen Musik zu halten. Von Pepping und Distler ausgehend, integrierte er ab etwa 1950 Elemente avancierter Tonsprachen in seine Werke. Zunächst war es Strawinsky, der ihn fesselte und aus dessen „Psalmensymphonie“ er Zitate in seine „Marienbilder“ einfügte; auch die von nun an häufig auftretenden Taktwechsel dokumentieren den Einfluss des Russen. Später übernahm er Elemente der Zwölftontechnik und in seinen letzten Werken Cluster- und Glissandotechniken. Er blieb aber seinen Lehrern im Wunsch nach größtmöglicher Eindringlichkeit der Textaussage verbunden, die er durch Mittel der Tonmalerei, gestische Wendungen und musikalische Symbole zu steigern suchte. Mit mehreren Werken für Chor und konzertierende Orgel setzt Reda einen klanglich reizvollen Schwerpunkt. Ein unvollendet gebliebenes Projekt von Chorsätzen zu den Sonntagen des Kirchenjahres beansprucht in seinem Œuvre den größten Raum. Unter dem Titel „Chormusik für das Jahr der Kirche“ vereinigt es zahlreiche Psalmvertonungen, Choralsätze und Musiken auf Evangeliumstexte.

Reda war neben seiner kompositorischen Tätigkeit ein gefragter Konzertorganist, der neben eigenen Werken auch Orgelwerke Hindemiths, Schönbergs, Kreneks, Regers u. a. vortrug. Das „Evangelische Gesangbuch“ (EG 64) enthält Redas Melodie zu Jochen Kleppers Lied „Der du die Zeit in Händen hast“.

(Ein herzlicher Dank gilt Burkhard Meischein und dem Bärenreiter-Verlag für die Bereitstellung dieses Beitrags!)


- Katholische Bischöfe, Priester und Schwestern schlagen transparentes Verfahren für die Vatikanische Glaubenskongregation vor:  Eine internationale Gruppe von 15 katholischen Bischöfen, Priestern, Schwestern und KirchenbürgerInnen hat dem Vatikan konkrete Vorschläge für ein stark überarbeitetes Verfahren der römischen Glaubenskongregation gemacht. Sie alle haben persönliche Erfahrungen mit der intransparenten Vorgehensweise dieser vatikanischen Behörde und kritisieren eine mangelnde Ausrichtung des Gremiums an den urchristlichen Werten von Gerechtigkeit, Wahrheit, Integrität und Barmherzigkeit. Die Theologinnen und Theologen aus Australien, USA, Irland und Spanien wenden sich am heutigen Mittwoch an die Presse, weil sie auf ihren Vorschlag aus Rom binnen zwei Monaten keine Antwort erhalten haben. Die Glaubenskongregation vertrete, so die Verfasser des Schreibens, „die Rechtsprinzipien, Verfahren und Haltungen des Absolutismus des 16. und 17. Jahrhunderts in Europa“. Dies sei das Gegenteil „zeitgemäßer Vorstellungen von Menschenrechten, Rechenschaftspflicht und Transparenz, wie sie die Welt von einer christlichen Gemeinschaft erwartet und wie sie auch die katholische Kirche von weltlichen Organisationen einfordert.“ In acht Punkten verdeutlichen die Urheber des Dokuments, wie sich das herrschende Verfahren ändern müsse und wie die einzelnen Verfahrens-Schritte transparenter werden könnten. Dabei sehen sie sich in Linie mit Ansichten des Papsts, wie sie zuletzt auch in ‚Amoris Laetitia’ geäußert wurden.            

- Zum Thema Fotoalbum: Update der Seite "Buch, CD & Co. - Fotos" inkl. der Überarbeitung aller weiteren Journal-Subpages (WordPress)  mehr       

- Katholischer Lieferservice: "Nicht Papst Franziskus, sondern Vatikan, Kardinäle und Bischöfe müssen „liefern“! Bei der Bewertung der ersten drei Jahre des Pontifikats von Franziskus ist vor allem zu fragen, wieweit die römische Kurie, die Kardinäle und die Bischöfe – das gilt auch für die deutschen – dem von Franziskus vorgegebenen Kurs des Konzils bisher gefolgt sind oder nicht. Mit großer Sorge sieht Wir sind Kirche, dass vielen Reformimpulsen starker und hinhaltender Widerstand entgegengesetzt wird – mit fatalen Folgen für die gesamte Kirche. Das 35-jährige polnisch-deutsche Doppelpontifikat wirkt noch immer nach und bremst den Aufbruch. Deshalb ist es so wichtig, dass sich alle Reformkräfte mit ganzer Kraft für die dringend notwendigen innerkirchlichen Strukturreformen einsetzen. Die deutschen Bischöfe, allen voran Kardinal Reinhard Marx als päpstlicher Berater bei der Kurienreform, tragen erhebliche Mitverantwortung daran, dass die zukunftsträchtigen Impulse von Franziskus greifen können." (aus der Pressemitteilung der KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche vom 09.03.2016) 

- „Spotlight“ - Dank beharrlicher Recherche der Medien: "Die GKP hat die Auszeichnung des Dramas „Spotlight“ mit dem Oscar 2016 für den besten Film als ermutigendes Signal für kritischen Journalismus gewürdigt. „Spotlight wirft ein Glanzlicht auf die Bedeutung beharrlicher Recherche der Medien“, sagte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank. „Zugleich ist unerschrockene aufklärerische Arbeit das beste Gegengift gegen finstere, denunziatorische Parolen wie ‚Lügenpresse‘.“ Der Film Spotlight zeichnet nach, wie ein ...mehr  zur Seite "Macht, Sex und Kirche" 

- Umfängliches Update der Seite "Termine"  mehr  

- ORGANpromotion-News
: * Gerhard Löffler (*1979) wurde Nachfolger von Rudolf Kelber an St. Jacobi in Hamburg. * Der Hamburger Pastor und Propst Johann Hinrich Claussen ist neuer Kulturbeauftragter des Rates der evangelischen Kirche in Deutschland. * Prof. Martin Schmeding wechselte zum Wintersemester von der Musikhochschule Freiburg an die Musikhochschule nach Leipzig. * Prof. Jörg Halubek wird Nachfolger von Prof. Jon Laukvik an der Musikhochschule in Stuttgart. * Vincent Dubois wurde als Nachfolger von Jean-Pierre Leguay als Organist an Notre-Dame de Paris berufen. * Daniel Roth erhielt die Auszeichnung: „International Performer of the Year Award 2015“ des New York City Chapter der American Guild of Organists.  

- So schnell kann man sich an Schmutz gewöhnen: Französischer Kritiker vergleicht Chartres nach der Mega-Restaurierung mit einer bayerischen Kapelle, "die alle zehn Jahre von emsigen Gemeindemitgliedern in einem Weiß gestrichen wird, das geschlagener Sahne gleicht".  mehr      

- Nur mit Jeton zum Abendmahl: "Die meisten reformierten Kirchen Frankreichs verwenden im 16.-18. Jahrhundert für ihre Mahlfeiern sog. »Abendmahlsmarken« (frz. »méreaux«). [...] Zur Teilnahme ist die Vorlage einer Abendmahlsmarke erforderlich. Diese erhält, wer sich in der Zeit vor der Mahlfeier einer Prüfung des Glaubens und der christlichen Lebensführung unterzieht. Voraussetzung zum Mahlempfang ist weiter der Besuch des Katechismusunterrichts und die finanzielle Unterstützung der ..."  mehr         

- Schuilkerk als Zeichen heimlicher Toleranz? Offensichtlich waren die "Versteckten Kirchen"
mit Orgel und Chor gar nicht so sehr verborgen.  mehr     

- Cameron Carpenters neue CD "All You Need Is Bach" soll am 3. Juni 2016 (Label SONY CLASSICAL) auf den Markt kommen. Ursprünglich war der 8. April vorgesehen.  mehr  

- Neues aus Regensburg: Bistum relativiert die Aussagen Georg Ratzingers  mehr 

- Umfangreiches Update der Seite "MP3-Download"  mehr 
- Update der Seite "Suche"  mehr  - Neugestaltung der Portalseite  mehr  - Update der Seite "Querdenker-Zitate"  mehr          
                                       
- Für die Organistenvernetzung - Orgelsommerakademie in Rattenberg: Die Orgel in der Rattenberger Pfarrkirche wurde von der Orgelbaufirma Pirchner in Steinach (Tirol) erbaut und 1986 geweiht. Seit 30 Jahren umrahmt sie mit ihrem festlichen Klang die Gottesdienste und feierlichen Anlässe der Stadt Rattenberg. Zum 30. Jubiläum der Pirchner-Orgel findet vom 13. bis 15. Juli 2016 eine Orgelakademie in Rattenberg statt. In dem dreitägigen Seminar erhalten die Teilnehmer täglich je eine Unterrichtsstunde in Orgelimprovisation (Markus Uhl) und Interpretation (Fabien Moulaert). Der Schwerpunkt des Improvisationsunterrichts liegt auf dem ...  mehr    

- Update der Seite "Querdenker-Links" - siehe u.a. Walcker-Stiftung für orgelwissenschaftliche Forschung - Blog Orgelwelt aktuell + Arnold Angenendts Welt-Interview "Sexualität benachteiligt die Frau erschreckend" ...  mehr  

- "Ich hatte zeitweise Angst, dass Panik ausbricht": Kölner Ex-Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner sieht gezielte und massive Störung des Silvestergottesdienstes als ein erstes deutliches Alarmzeichen der Ausschreitungen  mehr        
                             

   
- Musikwissenschaftliches zum Thema Orgelinitiative: Roland Eberlein - Die Orgel der Reinoldikirche Dortmund: Denkmal oder Schrott?
"Die Kirchensanierung hat also bisher den Abriß der Orgel mit nachfolgendem Neubau verhindert und wird dies voraussichtlich noch eine ganze Weile tun. Dies gibt der Öffentlichkeit und insbesondere den Verantwortlichen Zeit, die Pläne auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Dabei ist die zentrale Frage: Ist die Reinoldi-Orgel als Kulturdenkmal schützenswert oder ist sie ein bloßer Gebrauchsgegenstand, der nach Gutdünken ..."  mehr                                                                                                                     
- Ein gelingendes Jahr 2016 wünscht Matthias Paulus Kleine!                                                

 

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