Journal für Orgel, Musica Sacra und Kirche
ISSN 2509-7601News & Anmerkungen (Archiv 2012-2)
- Überarbeitung der Seite "Kapitel 3 - Spannungsfeld" mehr - Aktualisierung der Seite "Termine" mehr
- Orgel, EU & Blei: "... Dr. Martin Kares von der Vereinigung der Orgelsachverständigen, der auch in den Planungsprozess der Nußlocher Orgel mit eingebunden ist, hat nämlich an einer Stellungnahme an das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft und an die EU mitgewirkt. Demnach soll für die Orgelpfeifen wieder die bisherige ..." mehr
- Kirchenaustritte, Deutsche Bischofskonferenz & kirchliche Statistik für das Jahr 2011: "Gegenüber dem Spitzenwert von 181.193 Kirchenaustritten im Krisenjahr 2010, in dem die jahrzehntelange Vertuschung sexualisierter Gewalt offenbar wurde, ist der Wert von 126.488 Kirchenaustritten in 2011 zwar deutlich gesunken, gehört aber immer noch zu den Spitzenwerten seit der Jahrtausendwende. Die deutschen Bischöfe sollten die aktuellen Zahlen keinesfalls als Zeichen der Entwarnung ode als Zustimmung für ein „Weiter so“ in der aktuellen Kirchenpolitik ansehen. Denn in den jetzt veröffentlichen Werten von 2011 spiegeln sich beispielsweise folgende Ereignisse noch gar nicht wieder:
Bistum Augsburg: Proteste gegen die „pastorale Raumplanung 2025 von Bischof Dr. Robert Zdarsa; Erzbistum München: Enttäuschung über die Missachtung des diözesanen Zukunftsforums „Dem Glauben Zukunft geben“ durch Kardinal Dr. Reinhard Marx; Bistum Hildesheim: Auftrittsverbot für Pfarrer Helmut Schüller von der österreichischen Pfarrer-Initiative im März 2012 in Soltau durch Bischof Norbert Trelle; Bistum Regensburg: Bezeichnung von Reformgruppen beim Katholikentag als „parasitäre Elemente“ durch Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller; das schleppende Anlaufen des von den Bischöfen 2010 initiierten „Dialogprozesses“, der von ihnen selber aber sehr schnell zu einem unverbindlichen „Gesprächsprozess“ zurückgestuft wurde und – vor allem in den Diözesen – nur sehr schleppend vorankommt; aktuelle Auseinandersetzung um die Zulassung geschiedener Wiederverheirateter zu den Sakramenten, der Papst Benedikt XVI. erst Anfang Juni 2012 beim Weltfamilientreffen in Mailand erneut eine Absage erteilt hat. Hinzu kommt: Immer mehr Gläubige, auch zuletzt bei dem sehr reformorientierten Katholikentag in Mannheim, vertreten als Getaufte und Gefirmte die Ansicht, dass sie gleichberechtigtes Mitglied der Kirche sind. Als solche seien sie nicht wegen eines Bischofs oder Papstes in die Kirche eingetreten – und würden auch nicht wegen eines Bischofs oder Papstes austreten. Die Aktion „Kirche umarmen“ und die derzeit zahlreichen neuen Basisinitiativen von Priestern und auch von den sogenannten „Laien“ sind ein beredtes Zeichen dafür.
Weitere Entwicklungen von 2010 bis 2011 im Einzelnen: Der Anteil an der deutschen Gesamtbevölkerung ging von 30,2 auf 29,9 Prozent zurück. Die Wiederaufnahmen in die katholische Kirche gingen von 7.401 auf 7.163 Personen zurück. Der Gottesdienstbesuch sank von 12,6 auf 12,3 Prozent. Den 169.600 Taufen standen im Jahr 2011 rund 247.762 Bestattungen gegenüber. Die Zahl der Taufen sank damit um rund 700, die Zahl der Beerdigungen ging um 5.200 zurück. Die Zahl der Welt- und Ordenspriester ging von 15.136 auf 14.847 zurück. Die Zahl der Pfarreien uns sonstigen Seelsorgestellen wurde von 11.524 auf 11.398 reduziert.
Langfristige Entwicklungen: Während es 1990 noch 28,2 Mio. KatholikInnen in Deutschland gab, ist diese Zahl in den letzten 22 Jahren um fast 4 Mio. gesunken; dieser Rückgang entspricht der Hälfte der KatholikInnen des großen weithin katholischen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Fast 3 Mio. KatholikInnen (das ist der Zahl der KatholikInnen von Rheinland-Pfalz und des katholischen Saarlandes zusammen) sind in diesen 22 Jahren aus der röm.-kath. Kirche ausgetreten oder – aber das ist nur ein kleiner Teil – in eine andere Kirche übergetreten." (aus einer Pressemitteilung von Wir sind Kirche)
- Aus aktuellem Anlass zur Frage der Sakramentenspendung bei wiederverheiratet Geschiedenen:
1. Prof. Dr. Klaus Lüdicke: "Es ist offenkundig, dass Kardinal Ratzinger keine Antwort auf die gestellte Frage gibt, warum die Wiederverheirateten die Kommunion nicht empfangen dürfen. Nur nebenbei schreibt er: „Wenn die vorausgehende Ehe von wiederverheirateten Gläubigen gültig war, kann ihre neue Verbindung unter keinen Umständen als rechtmäßig betrachtet werden, daher ist ein Sakramentenempfang aus inneren Gründen nicht möglich. Das Gewissen des Einzelnen ist ausnahmslos an diese Norm gebunden" (zum dritten Einwand). Das aber ist keine Begründung, sondern eine Vorgabe.
Zwei Jahre später hat sich der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte in einer Erklärung (vom 24. Juli 2000) zum Recht der Wiederverheirateten auf die Kommunion geäußert. ... Dass dieses Argument nicht überzeugt, verwundert nicht. Wenn Jesus sich beim Zöllner Zachäus zum Essen einlädt, der nach Ansicht der Umstehenden wahrlich unwürdig war, wird man kaum von einem Recht der (anscheinend als sündelos verstandenen) Eucharistieteilnehmer sprechen können, nicht mit „Unwürdigen" das Mahl teilen zu müssen. Und woher das Recht dieser „Gerechten" abzuleiten ist, die Würdigkeit der Sünder zu beurteilen - „öffentlich als unwürdig bekannt" -, müsste auch begründet werden. ..." Quelle: Herder-Korrespondenz
2. Horst Seehofer empfängt im Vatikan durch Benedikt XVI. die Kommunion 3. Aufstand von mehr als 170 Freiburger Geistlichen 4. Kardinal Woelki zum offeneren Umgang mit Geschiedenen/"Falscher Perfektionismus"
5. Prof. Dr. Joseph Ratzingers Vorschlag aus 1972: „Ich möchte versuchen, mit aller gebotenen Vorsicht einen konkreten Vorschlag zu formulieren, der mir in diesem Rahmen zu liegen scheint. Wo eine erste Ehe seit langem und in einer für beide Seiten irreparablen Weise zerbrochen ist; wo umgekehrt eine hernach eingegangene zweite Ehe sich über einen längeren Zeitraum hin als sittliche Realität bewährt hat und mit dem Geist des Glaubens, besonders auch in der Erziehung der Kinder, erfüllt worden ist (so dass die Zerstörung dieser zweiten Ehe eine sittliche Größe zerstören und moralischen Schaden anrichten würde), da sollte auf einem außergerichtlichen Weg auf das Zeugnis des Pfarrers und von Gemeindegliedern hin die Zulassung der in einer solchen zweiten Ehe Lebenden zur Kommunion gewährt werden“. mehr
- Sprüche der Woche: "AEIOU: A echta Intellektuella oaweit ungern" (aus einem Forum) & "Mit leerem Kopf nickt es sich leichter" (Zarko Petan, slowenischer Aphoristiker)
- Tod der Kirchenmusik? - Aus einer Diskussion von 2010: "Nachdem die Frage, ob das Klassik-Publikum ausstirbt, heute schon zum Thema eines Threads gemacht wurde, beschäftigt mich - schon aus Gründen der persönlichen Existenz - ein anderes Problem mindestens genauso stark: Für die musica sacra sieht es auf breiter Front nicht wirklich gut aus! Sicherlich wird die Kirchenmusik ..." mehr
- Neues Gebet- und Gesangbuch Gotteslob - Bestellung eines nahezu unbekannten Produktes: "... Die wichtigste Frage: Was kostet das Buch? Die erste Auflage ..." mehr
- Neues Kolping-Lied für den Familientag - Single-CD mit zwei Songs veröffentlicht - Erlös für Familienfreizeit: Der Kolping-Diözesanverband Osnabrück hat aus Anlass seines Familientages am 24. Juni in Rulle ein neues Lied in Auftrag gegeben. Es heißt wie das Motto der Veranstaltung: „Von der Idee zur Wirklichkeit“. Zusammen mit dem weiteren Song „Alle Menschen sind Geschwister“ wurde es auf einer Single-CD veröffentlicht. Komponist ist der Greifensteiner Sänger Siegfried Fietz, der während des Familientages ein Live-Konzert geben wird. Die Texte stammen von Hermann Schulze-Berndt. Er ist Mitglied der Kolpingsfamilie Bad Bentheim und hat mit Fietz mehrere Werke geschrieben, darunter die Singspiele „Der Weg nach Santiago“ (2006) und „Spuren im Sand“ (2011). Die neue Single-CD mit dem Titel „Von der Idee zur Wirklichkeit“ ist zum Preis von zwei Euro pro Stück bei der Kolping-Diözesanstelle (Kolpingstraße 5, D-49074 Osnabrück, Telefon 0541/3380018) oder im Kolping-Bildungshaus (Kolpingstraße 4, D-48499 Salzbergen, Telefon 05976/949420) erhältlich. Der Erlös soll für eine Freizeit mit benachteiligten Familien ausgegeben werden.
- Linklöschung in Wikipedia.de: Wer in diversen Wikipedia-Artikeln die Versionsgeschichten anklickt, kann eine Menge lernen. So kann man ... mehr
- Update der Seite "Termine" - Werler Orgelsommer 2012 mehr
- Update der Seite "Mutter Kirche" (Über die illusionäre Sehnsucht nach der umfassenden Geborgenheit im Schoß von Mutter Kirche) mehr
- Seiten "Orgelprospekte" & "MP3-Registerdemos" in Vorbereitung (s. Kapitel 2)
- Gottesdienst als Party mit Kaugummi und Handy? Abnehmende Teilnehmer-Liturgizität als Chance: Seit Jahren mag man insbesondere bei den sog. Kasualien eine rapide schwindende Vertrautheit mit gottesdienstlichen Formen feststellen. Die Schmerzgrenzen werden so unterschiedlich wahrgenommen wie es die verantwortlichen Persönlichkeiten an Altar oder Orgel ebenso sind: Der eine empfindet die Atmosphäre als locker, freudig und missionarisch, der andere als respektlos, ignorant und entsakralisierend. In diesem Zusammenhang darf und muss man übrigens folgendes Missverständnis zurechtrücken: Das Wort "Sittenverfall" ist anderen Entwicklungen zuzuordnen und dürfte hier gänzlich deplatziert bis zynisch erscheinen.
Dem langjährigen Beobachter drängen sich folgende Schlüsse auf: 1. Fest steht, dass nicht jedem jede Form von hochkirchlicher Liturgie zuzumuten ist. 2. Eine Liturgie mit Unkundigen scheint eher eine Gelegenheit darzustellen, die man katechetisch, kreativ und pädagogisch (bitteschön ohne Zeigefinger!) nutzen kann, ja sogar sollte! Carpe diem! Wann hat man ansonsten die Sinnsuchenden - und das sind sie gewiss immer, wenn auch häufig versteckt - ansprechbar vor Ort? Und drittens ganz konkret: Viele Trauungen und Beerdigungen sind als Wortgottesdienst, der weite Gestaltungsräume zulässt, und nicht als Eucharistiefeier individuell entsprechender zu gestalten. Zu der nachfolgenden Nachricht sei angemerkt, dass der genannte Geistliche offensichtlich eine Hochzeitsfeier, die ursprünglich als Eucharistiefeier vorgesehen war, nach Fürbitten, Friedenslied und dem Schlusssegen vorzeitig beendete. (mpk)
"Pfarrer Heio Weishaupt, der ehemalige Kaplan von Heilig Kreuz, hat in Haltern eine Trauung abgebrochen, weil die versammelte Gemeinde in der Liturgie aus seiner Sicht nicht sattelfest war. Inzwischen haben das Bistum, aber auch Weishaupt selbst, sich für diesen Fehler entschuldigt. Trotzdem bleibt die Frage: Wissen diejenigen ..." mehr
- Thema VatiLeaks: Bezüglich des römischen Machtkampfs, der eine alternative Form der päpstlichen Nachfolgeregelung verdeutlicht, sei auf einen kurzen und gleichwohl profunden MP3-Bericht von dradio.de verwiesen. mehr (1.4 MB/3:07)
"So schreibt der Theologe im Papstgewand dicke Bücher. Er verfolgt auf Biegen und Brechen Lieblingsprojekte wie die Wiedereingemeindung der reaktionären Sektierer aus der Piusbruderschaft. Er betreibt die Resakralisierung des kirchlichen Lebens, immer getragen von einem antimodernen Affekt. Dagegen hat er die Führung der Kurie, der Ministerien und Ämter im Vatikan, sträflich vernachlässigt. ... Joseph Ratzinger hat bei der Personalauswahl nie eine glückliche Hand bewiesen. ... Auch im Papstpalast pflegt er diesen Habitus, was noch anginge, wenn er nicht zugleich kuriale Schlüsselämter mit schwachen Figuren besetzt hätte, bewährte Strukturen kollegialer Leitung ignorierte und sich mit einer kleinen Schar von Hofschranzen umgäbe. Diese Kombination aber ist ..." mehr
- Ontologische Verunsicherungen & Anmerkungen eines evangelischen Kantors zu Drewermanns Ketzerei in "Kleriker": "Verschiedene "evangelikale" Gruppierungen, die alle oder mehrere Kriterien der klassischen Sektendefinition erfüllen, haben im ziemlich bunten ev. Spektrum zweifellos dieselbe tiefschwarze Funktion, die "Piusbrüder", "Opus Dei" und "Engelwerk" in der Catholica haben. Sie füttern ihre Opfer (überwiegend Menschen mit latenten Existenzängsten, in Lebens- und Sinnkrisen - Drewermann nennt sie "ontologisch Verunsicherte") an mit dem Versprechen, auf alle Sinnfragen eine Antwort zu haben - bei den Evangelikalen besteht die meistens aus wahllos zusammengeklaubten Bibelsprüchen, aus denen dann "unwiderlegbar" hervorgeht, dass die Erde eine Scheibe ist, die Schöpfung vor ca. 6000 Jahren genau sechs Tage dauerte, die Frau den Mund zu halten habe und Christen jede staatliche Obrigkeit, auch die perverseste Diktatur, als gottgegeben hinzunehmen hätten. Dann schlagen sie zu mit sinnfreien Unterwerfungsritualen, strikter Verhaltenskontrolle, rigider Sexualmoral, bis hin zu Nötigung, Freiheitsberaubung und Körperverletzung. Vor allem das Frauenbild dieser Kreise steht dem der Salafisten kaum nach - bis in die Bekleidungsvorschriften: knöchellanger Rock und Kopftuch. In manchen sog. Brüdergemeinden, einem Zweig der ..." mehr
- Überarbeitung der Seite "Digitalorgel": Wiesbaden & Bonifatiuskirche - Prominentes Beispiel einer digitalen Orgelergänzung: "Die 1954 von Romanus Seifert/Kevelaer erbaute Orgel mit (III/36) erwies sich bald als für den Raum mit seinen 9(!) Sekunden Nachhall als zu klein. 1985 wurde die Orgel durch die Firma Hugo Mayer unter Verwendung ..." mehr
- Audio-Abschlusskommentar zum Deutschen Katholikentag: "Der Deutsche Katholikentag war wie alle vorhergehenden auch: Die Basis diskutierte über alles, was ihr auf den Nägeln brennt; die Bischöfe zeigten ihr, wie bescheiden die Laien sich zu verhalten haben. Die Katholische Kirche behandelt ..." mehr weitere Links zu diesem Thema: 1. Aufbruchstimmung? 2. Kirche im Gespräch
- Neue Stumm-Orgeln in Thüringen: "In jedem Dorf eine Kirche, in jeder Kirche eine Orgel - Thüringen beherbergt 1500 historisch wertvolle Instrumente. Viele sind wegen Geldmangel vom Verfall bedroht. Andere bleiben wegen fehlender Organisten stumm. ... Weithin bekannt ist die Schwalbennestorgel von Bedheim im Landkreis Hildburghausen, ein Instrument vom Anfang des 18. Jahrhunderts, das genaugenommen aus zweien besteht. 1711 wurde die erste Orgel eingebaut, zehn Jahre später stiftete der örtliche Gutsherr die zweite. Sie wurde gegenüber der großen an die Wand gehängt ..." mehr
- Vorgebliche Suche in einer Gemeinde nach Guttenbergerei: "Plagiatsjäger ertappen Pfarrer: Nun hat die evangelische Kirche auch ihren Fall Guttenberg – oder müsste man doch sagen Gutenberg? Das Urheberrecht ist so eine Sache. Gerade in der Bibel ist es nämlich nicht so eindeutig – und die biblische Praxis kann keineswegs ins 21. Jahrhundert übernommen werden. In der Petrus- und Paulusgemeinde [in Konstanz] sind Plagiatsjäger am Werk. Sie entlarven, dass ein Vorwort im Gemeindebrief ..." mehr
- "Amerikanische Nonnen machen sich zum Sprachrohr des Feminismus? Zu diesem Schluss kommt zumindest eine vom Vatikan in Auftrag gegebene Untersuchung von Frauenorden in den USA. Die Ordensschwestern sollen sich nicht ausreichend gegen Homo-Ehe, Abtreibung und Frauen im Priesteramt stark gemacht haben - dafür aber öffentlich herrschende Kirchenmeinung ... " mehr
- Orgelstimmung in Millisekunden: "Die Montagehalle der Firma Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt am Stadtrand von Bad Liebenwerda ist schmal, dafür aber etwa zwölf Meter hoch. Sie ist das Herzstück der Firma, die eines von gerade mal etwa zehn Orgelbauunternehmen in Brandenburg ist. In der Halle werden die Orgeln fertig zusammengebaut. Der Bau eines solchen Großinstruments ist ein langer Prozess. Ein ganzes Jahr benötigen Geschäftsführer Markus Voigt (51) und seine 14 Mitarbeiter im Schnitt zum Fertigen einer einzigen Orgel, fünf bis zehn weitere werden pro Jahr restauriert. Die Firma ist eine der wenigen, die außer den Holzteilen auch die Pfeifen selbst herstellt, und das seit etwa 50 Jahren. Sie hat eine eigene Zinngießerei, in der das flüssige Metall zunächst in dünne Platten gegossen wird. Später werden daraus die Orgelpfeifen gerollt." mehr
- Hans Küng zur bevorstehenden Versöhnung mit den Piusbrüdern:
"Papst provoziert Ungehorsam
Auf dem alternativen wie auf dem offiziellen Katholikentag in Mannheim herrschten allgemein Unmut und Frustration über die Verschleppung innerkirchlicher
Reformen. Im scharfen Kontrast dazu bereitet Papst Benedikt XVI. für Pfingsten offensichtlich die definitive Versöhnung der katholischen Amtskirche mit den traditionalistischen Piusbrüdern, deren Bischöfen und Priestern vor. Dies soll selbst dann geschehen, wenn die Piusbrüder, die entscheidende Konzilstexte weiterhin ablehnen, mit kirchenrechtlichen Kunstgriffen in die Kirche eingegliedert werden müssten. Davor müsste der Papst, nicht zuletzt von den Bischöfen, in aller Form gewarnt werden. Denn:
1. Der Papst würde auch ungültig geweihte Bischöfe und Priester definitiv in die Kirche aufnehmen. Gemäß der Apostolischen Konstitution Pauls VI. »Pontificalis Romani recognitio« vom 18. Juli 1968 sind die von Erzbischof Lefebvre vollzogenen Bischofs‐ und Priesterweihen nicht nur unerlaubt, sondern auch ungültig. Diesen Standpunkt vertritt neben anderen auch ein maßgebliches Mitglied der »Versöhnungskommission«, Karl Josef Becker SJ, jetzt Kardinal.
2. Mit einer solch skandalösen Entscheidung würde sich Papst Benedikt in seiner allseits beklagten Abgehobenheit noch mehr vom Gottesvolk entfernen. Ihm sollte die klassische Lehre vom Schisma eine Warnung sein. Ihr zufolge geschieht eine Spaltung der Kirche, wenn man sich vom Papst trennt, aber auch wenn man sich vom übrigen Leib der Kirche trennt. »So könnte auch der Papst zum Schismatiker werden, wenn er nicht mit dem ganzen Leib der Kirche die geschuldete Einheit und Verbundenheit halten will.« (Francisco
Suarez, maßgebender spanischer Theologe des 16./17. Jh.).
3. Ein schismatischer Papst verliert gemäß derselben Kirchenrechtslehre sein Amt. Zumindest kann er nicht auf Gehorsam rechnen. Papst Benedikt würde also die schon überall wachsende Bewegung des »Ungehorsams« gegenüber einer Hierarchie, die dem Evangelium ungehorsam ist, fördern. Für das schwere Zerwürfnis und den Unfrieden, den er damit in die Kirche hineintrüge, hätte er allein die Verantwortung.
Statt sich mit den ultrakonservativen, antidemokratischen und antisemitischen Piusbrüdern zu versöhnen, sollte sich der Papst lieber um die reformbereite Mehrheit der Katholiken und um die Versöhnung mit den Kirchen der Reformation und der ganzen Ökumene kümmern. So würde er einen, nicht spalten. 22. Mai 2012 Prof. Dr. Hans Küng"
- Zur sog. Schlussstrichmentalität ein hier eingegangener anonymer Kommentar zur Seite "Domorgel Speyer": "Betreffs Ihrer Kommentare zur Speyrer Domorgel möchte ich doch fragen, ob Ihr angegebenes Geburtsdatum 1964 stimmt. 1924 würde nach meinem Eindruck besser passen. Ihre Einlassungen über die KZ-Häftlinge im Bezug auf die Orgel sind in heutiger Zeit ... zur Seite "Domorgel Speyer"