Journal für Orgel, Musica Sacra und Kirche

                   ISSN 2509-7601



 

Anlässlich der unangekündigten anwaltlichen Abmahnung (911,80 Euro) durch OrganArt Media (Prof. em. Dipl.-Ing. Helmut Maier) wurden hier 28 verbraucherorientierte Seiten zur Software Hauptwerk und deren Samplesets gelöscht, um weitere Abmahnungen zu vermeiden.

Hier geht es zum Hauptwerk-Text!

 


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Subjektive Anmerkungen zu Klangbibliotheken für Johannus LiVE, GrandOrgue und Hauptwerk (Teil 2) 

 Update in Vorbereitung   

Lavender Audio

David Butcher betreibt als versierter Organist, Chorleiter und BBC-Toningenieur eine vorbildliche Produktion: praxisorientiert, qualitätvoll und unprätentiös. Man ist doch anderes gewohnt. Das Preis-Leistungsverhältnis erscheint mir attraktiv. Die Lizenzpolitik ebenso, zumindest lenkt Butcher nicht von der schlichten Tatsache ab, dass das eigentliche kommerzielle Produkt das Sampleset nun selbst ist.

Butcher räumt ein 21-tägiges Rückgaberecht ein. Das neueste Set "St Mary-le-Bow, London" zeigt mit seiner durchdachten Extendedvariante (ohne Samples weiterer Orgeln; zum Thema siehe auch Glosse Nr. 7) auf, dass sich abseits der trivialen Doku-Illusionen Hochkarätiges in puncto Klang und Gebrauchsfähigkeit vollbringen lässt. Zu diesem Pragmatismus passen auch die Angebote von Sets in unterschiedlichen Dispositionsstärken, die realistischen Ressourcen der Kunden werden berücksichtigt. Nicht jeder besitzt einen 4-manualigen Spieltisch oder einen PC samt 32 GB RAM oder gar mehr. Wie war das noch? "Hauptwerk ist ein Geldfresser"?

Die folgende Aufnahme wurde mit diesem genannten neuen Set "St Mary-le-Bow, London" auf den Weg gebracht. Nach dem ersten Herumexperimentieren mit einer vierkanailigen Einstellung (sechs Kanäle sind indes möglich), kam ich zu dem Schluss, dass derlei schlichte Spielerei ist, die ich gar nicht brauche. Ganz im Gegenteil: Die Prägnanzqualität sinkt durch die Additon der Samples. Die Reduktion auf zwei Stereokanäle - hier die mittlere, d.h. Ambient - vermindert ebenso das Rauschen und bietet hinreichend Hallanteil. Der elektrische Spieltisch steht quasi in der Mitte der Kirche, am Übergang zwischen Direkt- und Diffusschallfeld in der klassischen CD-Perspektive. Selbstverständlich gestaltet sich jedes Set anders. Ich weiß, dass die Konklusionen zu diesem Thema vielfältig sind. Ein jeder mag hier seine Quintessenz finden, meine kann ich jedenfalls gut begründen.



Butcher würde ich im angelsächsischen Sinne als Utilitarististen bezeichen. Er weiß, was man braucht, wenn man Orgel spielt. Deswegen ist er gegenüber den sog. Extended-Versionen von Orgelsets aufgeschlossen. Das Ziel ist für ihn maßgeblich.

Das Set "Old Independent Church, Haverhill, Suffolk" war Butchers erste Klangbibliothek mit Multi-Releases. Die reale Orgel ist einerseits historisch, andererseits weist sie zeitgenössische Modifikationen auf. So ist das Set bereits in der Originalversion beeindruckend:



Mit der Extendedvariante von "Old Independent Church, Haverhill, Suffolk" geht allerdings noch eine ganze Menge mehr. Ein und dieselbe Akustik, aber ein gerüttelt Maß mehr an Gebrauchsfähigkeit: Zusätzliche Streicher, Aliquoten und Zungen erweitern die Orgel in Richtung Universalorgel spezifischer Couleur.

Diejenigen, die nun ihre Heliumnase zum Besten geben mögen, seien daran erinnert, dass plakativ anspruchsvolle Hersteller dergleichen tun, es nur anders darstellen oder gar maskieren. Argumentativ fände ich die andere Sicht auf die Dinge durchaus reizvoll: Butcher geht mit seinen Modifikationen offenherzig um. Die Ergebnisse hören sich überzeugend an. Glauben Sie wirklich, dass alle Ergebnisse anderer Hersteller "echt" sind? Wie dem auch sei: Hören Sie selbst!



Butchers Set "Hereford Cathedral" ist nun hier ab Nr. 12 zu hören. Ein Problem ist hier sicherlich die zweifelsohne durchdachte, aber individuelle Mikrofonierung. Das Swell ist zu weit weg und das Choir zu nahe. Man kann es keinem recht machen: Butcher wollte den Spieltischsound einfangen und musste mit den örtlichen Gegebenheiten kämpfen. Insofern stellt das Set einen guten, weil gebrauchsfähigen Kompromiss des erfahrenen BBC-Toningenieurs dar.



Selbst mit einem Audiofilter historistischer Art (man braucht P.D.Q. Bach-Humor, um diesen zu deklinieren) klingt "Hereford Cathedral" immer noch nach stattlicher Grandeur.



Butcher hat sich mit all seinen Sets britischer Orgeln in Gänze auf das System Hauptwerk und zugleich vollkommen auf die Kompatibilität ab der Version 5 eingelassen. Alle Lavender-Audio-Sets sind verschlüsselt, können nur mit der Software Hauptwerk genutzt werden, nachdem sie durch iLok freigeschaltet wurden. Ein Satz in Butchers Lizenzvereinbarungen lässt zweifelsohne aufhorchen: „These samples are licensed only for use in connection with software issued by Milan Digital Audio or their successors.“ (Hervorhebung durch den Verfasser)

In allem ist es bedauerlich, dass Lavender Audio von meiner Einkaufsliste nun gestrichen ist, da ich mit gutem Grunde kein Upgrade auf Hauptwerk 5 durchgeführt habe. Kurz vor der Einstellung des Supportes von Hauptwerk 4.2 habe ich mir noch einige Sets zugelegt, so auch u.a. das genannte „St Mary-le-Bow, London”. Überraschenderweise ergab sich noch nach dieser willkürlichen Grenze durch Milan Digital Audio die Gelegenheit zu einem weiteren guten Set, weil es unverschlüsselt angeboten wird. Damit wären wir bei einem illustren Thema, nämlich Jiri Zurek und seiner Firma Sonus Paradisi angelangt.


Sonus paradisi Virtual Pipe Organ Project

Machen wir uns nichts vor: Jiri Zurek ist mit Sonus Paradisi offenbar der erfolgreichste unter den Herstellern von Klangbibliotheken für Hauptwerk und GrandOrgue. Ein Matthäus-Effekt? Der Leser mag entscheiden.

Der Weg dahin war recht spannend. Zurek verfügt wohl ohrenscheinlich – wie es einst veröffentlichte Audiodateien nahelegten – über organistische Fähigkeiten im Bereich eines elementaren Fundamentums, was seinem überaus großen Lernfortschritt in audiotechnischer Hinsicht nicht widerspricht. Er versteht es zudem offensichtlich, sich mit Charme und Konzilianz gut zu vernetzen. So ist die internationale Palette bislang gesampleter Instrumente in puncto organologischer Attraktivität beachtlich, was ihm den unglaublichen Neid der kommunikativ gehörig weniger talentierten Konkurrenz bis hin zu einer Art handlungsorientierten Furors eingebracht haben soll.

Mir fällt persönlich auf, dass Zureks Klangbibliotheken hin und wieder vernehmlich unterschiedlicher Qualität sind. Bei manchen Angelegenheiten fühlt man sich als sensibler Konsument geradezu veräpfelt, bei sehr vielen anderen in seinem auditiven Anspruchsverhalten hochgradigst bedient. Die sachlichen Gründe dafür wird er selbst wohl gut kennen.

Die Fülle der recht zeitnah herausgegebenen Klangbibliotheken und diverse Fotos lassen darauf schließen, dass Zurek über einen Mitarbeiterstab verfügen muss. Dieser wird möglicherweise gewissen Fluktuationen ausgesetzt sein. Aber das ist wahrscheinlich neben dem sehr individuellen Anspracheverhalten historischer Orgeln oder dem spezifischen Ladensystem derselben (diese Unregelmäßigkeiten sind auch bei anderen sog. Premiumherstellern festzustellen) nur ein Teil eines Erklärungsversuches.   

Bei der Recherche ist mir zudem aufgefallen, dass auf den Webseiten von Sonus Paradisi nunmehr der Hinweis auf ein akademisches Institut in Prag wohl fehlt. Ich kann mich daran erinnern, dass dieser dort jahrelang zu finden war. Wer meiner Erinnerung misstraut, findet hier ein entsprechendes Indiz: "Jirí Zurek [Bild] (Philosophisches Institut der Akademie der Wissenschaften Prag – Tschechien) www.sonusparadisi.cz", d
ort sind offensichtlich auch mehrere Mitarbeiter zu finden.  (http://www.petrinikolaifreiberg.de/pn_orgel_2_organisten.html - Aufruf 13.05.2020)  

Ich erwähne diese Umstände deshalb, weil ich nie so recht verstanden habe, was in diesem Zusammenhang staatlich-institutionell und/oder privat-kommerziell ist. Hier hatte ich mir stets etwas mehr Transparenz gewünscht. Der Wunsch mag nun offensichtlich in Erfüllung gegangen sein: Ein 60 km von Prag entfernter Ort wird dem Anschein nach unter "Sonus Paradisi s.r.o" angegeben.

Es sei noch ergänzt, dass Jiri Zurek - im Gegensatz zu anderen sich wissenschaftlich Gebenden - ein moderater Vertreter angesichts des deutlich wahrzunehmenden Minderwertigkeitskomplexes der digitalen Orgelszene zu sein scheint und von Anfang an darauf aufmerksam machte, dass Orgelsets lediglich "Modelle" seien, die reale Orgeln mit der systemisch bedingten Einschränkung abzubilden versuchen.

Zurück zu den Sets: Zuweilen wünsche ich mir ein noch akkurateres Finishing. Das Ineinandergreifen der Hallfahnen bei schnellem Spiel in Plenumregistrierungen gefällt mir gelegentlich ebenso wenig wie die Attack Samples einiger Sets. Ich gebe gerne zu: ein Kritisieren auf recht hohem Niveau, denn nicht nur die Justierungen der Release Samples sind im Laufe der Zeit sehr viel besser geworden.

Die Sets von Sonus Paradisi verfügen insgesamt über ein exorbitant edles Denoising, das den Sound der Samples in aller Frische bewahrt. Zurek stand dieses als Handwerkszeug bereits zur Verfügung, als konkurrierende Hersteller allein das Wort nachzusprechen versuchten. Vom Buchstabieren will ich erst gar nicht sprechen.

In der folgenden Aufnahme sind zwei Orgelsets zu hören: An erster Stelle wurde das Set "St Mary-le-Bow, London" von Lavender Audio verwendet. Das zweite in der Aufnahme zu hörende Set stammt hingegen von Sonus Paradisi und trägt den Namen "Aeolian-Skinner Virtual Organ". Der Arbeitstitel des Projektes hieß zunächst "Wet and Dry". Sehr gut kann man hier die Unterschiede zwischen gut durchhörbaren Saalakustik und einer eher kathedralesken Klangkulisse vernehmen.



Dieses Set "Aeolian-Skinner Virtual Organ" hatte ich mir deshalb kurz vor dem willkürlichen Ende von Hauptwerk 4.2 zugelegt, um eine gute Saalorgel-Alternative zum Inklusivset "1907 St. Anne's Brindley and Foster" nutzen zu können. Auch hier wählte ich wieder letztendlich die Stereovarainte Diffuse, auch deshalb, weil die Releases des Rear nicht so ganz mein Placet fanden. Nebenbei: Die Staccato-Releases fallen Zurek und seinem Team insbesondere bei der Wiedergabe von Schwellwerk-Samples in der Regel etwas schwerer. So auch hier. 

Dessen aber nicht genug: Ich wollte unbedingt die Extended-Version von Jake (Custom Hauptwerk Organs) nutzen. Für umgerechnet 46 € war sie zu haben. Und siehe da, mein Arbeitszimmer wird nun zur akustischen Druckkammer. Ein absolut fein ausgearbeitetes Zusatzopus.

Die folgenden Tonbeispiele waren ursprünglich als Subwoofer-Testdateien gedacht (im WAV-Format verfügbar), geben jedoch recht eindrücklich das suggestive Ambiente der jeweiligen Klangbibliothek wieder.

Nr. 1 "Old Independent Church, Haverhill, Suffolk" (Extended)
Nr. 2 "Hereford Cathedral"
Nr. 3 "Aeolian-Skinner Virtual Organ" (Extended/Custom Hauptwerk Organs)



Manche Sonus-Paradisi-Sets sind unverschlüsselt und in diesen Fällen auch mit der kostenfreien Software GrandOrgue zu gebrauchen. Hier wird deutlich, dass sich Zurek als gewitzter Geschäftsmann nicht vollkommen auf das System Hauptwerk, also den offensichtlichen Kleinstbetrieb Milan Digital Audio einlässt und seinen eigenen Weg geht.

Dem Vernehmen nach besitzen Zureks Sets weder eine Rückgabemöglichkeit noch eine Erlaubnis zum Wiederverkauf. Letzteres ist m.E. rechtlich unzulässig. Durch kostenfrei zur Verfügung gestellte Demosets soll dieser Umstand vermutlich etwas abgemildert werden. Die Preisgestaltung seiner Orgelsets wirkt auf mich hin und wieder inkonsequent, ist aber wohl insgesamt sehr kommerziellen Gesetzmäßigkeiten verpflichtet.

Auffällig wirkt, dass die Lizenzbestimmungen offensichtlich ins Leere laufen, denn sie werden auf der Website bedeutungsschwanger plakatiert, offensichtlich jedoch nicht bei der Installation der Sets zwecks Einwilligung vorgestellt. Deshalb kommt meines Wissens kein Lizenzvertrag rechtsgültig zustande.

In puncto Kundenorientierung habe ich den Eindruck, dass Zurek sehr viel früher als seine Konkurrenz die Wichtigkeit eines geordneten und freundlichen Supports mit zeitnahen Updates bzw. Patches erkannte.

Bevor wir es vergessen: Zureks Meisterwerk ist zweifelsohne das unverschlüsselte Wet-Set "Rotterdam - Laurenskerk - Main Organ". Mittlerweile ist es nicht mehr vollumfänglich auf dem allerneuesten Stand und vernehmlich teuer, aber nicht überteuert. Derzeit scheint sein neues und ebenfalls unverschlüsseltes Set "Billerbeck Dom - Fleiter organ" die beste Konkurrenz im Hause zu sein. Beide Sets sind - nota bene - kompatibel ab HW 4 bzw. 4.2.

Persönlich bervorzuge ich die sog. Zurek-Orgel, ein durch Jiri Zurek höchstpersönlich legitimiertes Composite-Set aus mehreren Demo-Orgeln des Herstellers, bei deren Erstellung durch ein niederländisches Team ich vor Jahren klanglich beratend mitwirken konnte.




Pipeloops Virtual Pipe Organs

Dr.-Ing. Reiner Suikat von Pipeloops hat mit seinem Set „Alfred Führer Orgel in Riddagshausen“ eindrücklich nachgewiesen, dass er imstande ist, eine gute bis sogar außerordentlich feine Klangbibliothek herauszugeben. Riddagshausen – man könnte dieses Set auch als sein Meisterwerk betrachten – ist übrigens auch mit GrandOrgue spielbar.

Suikat wirkt umgänglich und hat keine Scheu davor, sich ohne Attitüde und kommunikativ kompetent in Forendiskussionen mit seiner Sicht der Dinge einzubringen. Das war ich zuvor nicht gewohnt. Samplesethersteller traten meinem jahrelangen Eindruck zufolge (wenn sie Diskussionen nicht autistoid ignorierten) ausgesprochen überheblich, vernehmlich angesäuert, herzzerreißend larmoyant oder sehr cholerisch auf, wenn ihnen der leiseste Hauch einer Fragestellung oder gar Meinung entgegenwehte. Im Nachhinein glaubt man manche Episode kaum noch, wenn man sie denn nicht im privaten Archiv gespeichert hätte. Übrigens haben das wohl recht viele getan, und so besitzen die zwei bekannten Forenlöschungen
im deutschsprachigen Sektor kaum die mancherseits erhoffte Wirkung.

Die Orgelsoftware- und Digitalorgel-Szenerie beobachte ich seit 2005, in der man sich gerne akademisch gibt. Dieses dient m.E. der Selbstvergewisserung und Umsatzsteigerung im Segment. Viele Kunden wissen es schlichtweg nicht: Man darf sich je nach Anspruch des Instituts mit der wohl bedeutsam erscheinenden Berufsbezeichnung eines Gelehrten wie z.B. "Prof." (hier müsste nun wirklich auch zwischen Fachhochschulen und Universitäten unterschieden werden!) schmücken, ohne je eine Dissertation oder gar Habilitation als wissenschaftliches Schriftwerk auf den Weg gebracht zu haben. Ob der Terminus Prahlhans in diesen Fällen angebracht wäre, mag der werte Leser selbst entscheiden.

Demgegenüber war Reiner Suikat von Beginn an ein angenehmer Gesprächspartner, ein Kontrapunkt innerhalb der Szene. Er ist übrigens meines Wissens der einzige deutsche Samplesethersteller, der nun tatsächlich promoviert hat bzw. wurde, also den wirklichen akademischen Grad(!) des Doktors besitzt.

Bei einer Gesamtbetrachtung der Pipeloops-Produkte bleibe ich ungeachtet des akademischen Grades – er ist ja hinsichtlich der Erstellung von Klangbibliotheken für einen digitalen Orgelsimulator wenig prädikatisierend – mit meinen Impressionen etwas unentschieden zurück. Und das hat einen guten Grund: Die Sets zeigen meines Erachtens sehr große Qualitätsunterschiede auf. Zum Teil kann man es darauf zurückführen, dass nicht alle Rohdateien von Suikat selbst aufgenommen und/oder erst später die Sets auf einen aktuelleren Stand gebracht wurden.

Aber auch die dem Anschein nach vollkommen hauseigen auf den Weg gebrachte und recht neue Klangbibliothek „Steinmeyer St. Magnus Marktoberdorf“ schaffte es auch laut Pipeloops-Website erst im zweiten Anlauf, zufriedenstellende Releases zu beinhalten. Die erste Version war für mich persönlich zutiefst enttäuschend. Releases sind keine Trivialität; nun hat Suikat nachgebessert. So ist auch insgesamt festzustellen, dass sein Support im Laufe der Jahre besser geworden zu sein scheint. Da ich selbst davon betroffen war, weiß ich, wovon ich rede.

Suikat beschreitet unterschiedliche Wege bezüglich der Sicherung seiner Sets. Er bietet vollständige Sets für HW 4 zeitlich unbegrenzt zum Testen an. Sie werden periodisch durch ein Pausieren unterbrochen. Eine raffinierte Idee. Weniger raffiniert mutet die Verschlüsselung mancher Sets durch den bereits dargestellten Familienbetrieb Milan Digital Audio mittels iLok an. Man wird sehen, wie sich die Dinge dort entwickeln. Alles hat seine Zeit.

Meine Pipeloops-Favoriten wären eindeutig: Riddagshausen, Marktoberdorf. Über Königslutter denke ich noch nach. Mehr aber noch über Münster.


Sygsoft Holland


Deutliche Lernfortschritte muss ich attestieren, seitdem Sygsoft Holland sich durch ein arbeitsteiliges Expertenteam offenbar völlig neu definiert hat. Man ist auf einem guten Wege und insgesamt verhältnismäßig teuer.


PIOTR GRABOWSKI Virtual Pipe Organ Sample Sets

Eines muss an dieser Stelle angesichts des Fleißes sofort ausgesprochen werden: Chapeau, Piotr! Allerdings ist auch festzustellen, dass mich die Portato-Releases nicht wirklich überzeugen, leider ist kein wirklicher Fortschritt zu vernehmen. Wen das allerdings nicht so stört, hat hier und da eine gute und günstige Wahl getroffen.


Voxus Virtual Organs

Roland van den Berg ist lt. Firmen-Website als "pijporgel- en pianostemmer" ein Mitbetreiber der Firma Voxus Virtual Organs. Ich verspüre nun hinsichtlich meiner Bewertungen von Voxus eine besondere Herausforderung, denn Roland van den Berg war meinen schriftlichen Informationen zufolge an der legendären, ja für den Verursacher denkmalartigen und offenbar völlig kontraproduktiven Abmahnung dieses Journals beteiligt. Ich habe gut in Erinnerung, dass Roland van den Berg darauf öffentlich nicht angesprochen werden wollte.

So will ich mir redlich Mühe geben, die Sets von Voxus möglichst objektiv einzuordnen, denn sie verdienen Aufmerksamkeit, auch wenn ich z.B. mein Set "Van Dam - Tholen" bereits wieder aus guten Gründen verkauft habe, denn das Klangbild war zwischen Manual- und Pedalstimmen frustrierend unausgewogen. Nachträgliche Intonationen verhalfen zu keiner Verbesserung.

Mir ist aufgefallen, dass die Sets erstens sehr teuer sind. Zweitens neigt man in der Samplesetschmiede zum übereifrigen Hämmern. So kann schon einmal eine große und prominente Barockorgel wie eine übereifrig intonierte neobarocke Orgel niederländischer Provinienz klingen. Drittens werden die Sets wohl ohne gültigen Lizenzvertrag installiert, da auf der Website nichts von Lizenzvereinbarungen zu lesen ist, jedoch diese bei der Installation abgefragt werden. Das ist vermutlich unlauter, formalrechtlich unzulässig und v.a. - juristisch gesprochen - fruchtlos.


Audio Angelorum Hauptwerk Virtual Organs

Hier muss - bei aller so manchen User beeindruckenden Gigantomanie - noch deutlich am Denoising gearbeitet werden.


Subjektive Anmerkungen zu Klangbibliotheken für Johannus LiVE, GrandOrgue und Hauptwerk (Teil 1)

Subjektive Anmerkungen zu Klangbibliotheken für Johannus LiVE, GrandOrgue und Hauptwerk (Teil 3)


                                                                                                                                    

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