Journal für Orgel, Musica Sacra und Kirche
Seit 2005 kenne ich diese Szenerie, die man mit Mirandolas Sentenz "Ein großes Wunder ist der Mensch" besser verstehen mag. Foren kommen und gehen. Sie haben Gutes und Böses - ja manchmal eine Melange davon. Das Spektrum reicht von der höflich-freundlichen Einlassung Kundiger bis zum bösartigen Schabernack frustrierter Trolle, die Fachkenntnis simulieren und üble Nachrede zu realisieren trachten. Die Schriftsprache ist häufig eine sehr große Hürde, ebenso die Mühe sinnentnehmenden Lesens. Über die gelingende Präsentation guter Erziehung mag hier des Sängers Höflichkeit schweigen. Leider ist in einigen Foren eine dynamische Entwicklung zu beobachten: Die Poster mit durchaus auffälligen Persönlichkeitsenergien setzen sich häufig im Laufe der Zeit durch und verschrecken unbescholtene Interessierte, die gerne schreiben würden.
Weiterführende subjektive und durchaus satirische Anmerkungen werden hier in Wahrnehmung des 5. Artikels des GG der BRD mit einer gehörigen Portion Spaß(!) publiziert. Sie unterliegen - wie auch alles andere in diesem Journal - den rechtlichen Regularien des Copyrights [©].
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Zum Thema: Narzissmus und Macht in Foren?
Wenn ich den Namen eines bekannten Forums lese, muss ich immer wieder das Wort Sakrileg assoziieren. Ich weiß nicht so recht warum. Dessen Chef meldete sich überraschenderweise bei mir, recht erkennbar unter einem bloßen Vorwand. Beachtlicherweise geschah das in zeitlichem Zusammenhang mit meiner öffentlichen Einschreibung in ein Konkurrenzforum. In seiner initiativen E-Mail teilte mir also der Chef mit, er habe den Eindruck, dass ich von seinem eigenen Forum wohl nicht so überzeugt sei. Ich bejahte das und gab ihm höflich zu verstehen, dass ich mich bis zum Schriftsatz hin dort gewiss gegängelt fühlen würde, wenn ich denn dort etwas schriebe. Nun, seine meines Erachtens - ja, sagen wir einmal - gedanklich durchaus schlichte Antwort in seiner zweiten E-Mail ließ mich wiederum an etwas anderes denken, und zwar an den Klassiker „Narzissmus und Macht“ des Psychologen Hans-Jürgen Wirth. Ich bleibe bei meiner Entscheidung, dort nicht zu schreiben. Wie dem auch sei, dem ambitionierten Nutzer innerhalb der Digitalorgelszene sei – und das ganz unabhängig von dieser geschilderten Begebenheit – der Rat mitgegeben: Poste nur dort etwas, wo man dich achtet und du davon ausgehen kannst, dass deine Beiträge nicht möglicherweise merkantil instrumentalisiert werden.
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Kommen wir nun zu einem Foren-User, er nennt sich Georgy, schreibt erkennbar anonym, auch wenn er sich manchmal wohl zusätzlich Michael nennt, kennt sich der eigenen Schilderung zufolge sehr gut mit der von ihm favorisierten Multikanal-Abstrahlung aus und erwartet meinem Eindruck zufolge durch eine zuweilen auffällig ... mehr
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Zum Thema: Sogenannte Forenexperten mit fraglicher Expertise - Erfahrungseinlassungen zu innovativen Studiomonitoren UPDATE ++++++++++
Zum Thema: CeciliaVPO - Hat sich diese groß angekündigte und bereits gut funktionierende Software-Initiative in Luft aufgelöst? (Zwei
Tage später:) Ich hab's mir gekauft. Mache ich aber nie wieder. Wollte
nur auf dem Laufenden bleiben. Und Karlsson vom Dach hat ja auch gesagt,
dass sich das total lohnt. Den kennste doch, den besten Karlsson der
Welt, oder? Ich meine den von Astrid Lindgren.
(Vier Tage später:) Was, Du hast immer noch kein Upgrade? Dann hast Du keine Ahnung von allem. Ich bin aber nach wie vor absolut kritisch. Lasse mir doch den Schneid nicht abkaufen.
(Sieben Tage später:) Ach, wann kommt eigentlich Hauptwerk 9 heraus? Was? In einem Jahr. Ist ja unerhört. Die wollen doch nur abzocken. Diese Amerikaner. Man ist total ausgeliefert. Echt jetzt. Unglaublich. [Da capo]
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Letztens wurde ich in einem Forum durch ein Posting auf ein anderes Forum aufmerksam. Das Posting besaß eine Signatur. Der Autor selbst ist ein Forenbetreiber. Er machte dort mittels Verlinkung in seiner Signatur Reklame für sein eigenes Forum. Softwareentwicklung liegt ihm erkennbar am Herzen, Orgelspiel und Orgelklang aber wohl auch. So weit, so gut. Wenn Orgelsethersteller über Jahre völlig unhinterfragt dreiste Eigenwerbung für ihre kommerziellen Produkte machen dürfen, dann sei es dem andernorts engagierten Forenbetreiber nun wirklich allemal gestattet. Kein Ding.
In seinem Forum wollte ich mich dann anmelden. Gott sei Dank bin ich ein ambitionierter Leser von AGB. Gesagt, getan. Nun, mir als User – so las ich – wäre es untersagt, Signaturen zu posten. Auch mein Forenname dürfte nicht auf meine eigene Website verweisen. Ich musste lachen und klickte alles weg. Wie schräg ist das denn? Der Forenbetreiber hält sich in anderen Foren nicht an die Regeln, die er für sein eigenes Forum entwirft. „Peinlich“ wäre echt noch beschönigend.
Mein Grundsatz für Postings lautet hingegen seit vielen Jahren: Do ut des. Ich poste für dein Forum, damit es lesenswert ist, und du gibst mir dann als schmerzlose Gegenleistung ein paar Klicks. Ganz einfach. Alles auf Augenhöhe, frei nach Adam Smith. Aufrufe gegen Aufrufe. Werbung gegen Werbung. Mannomann. Ist denn das so schwer? Ich kenne viele Fünftklässler, die’s verstehen. Übrigens warfen die besagten AGB noch andere Fragen auf. Aber lassen wir das hier. Es würde zu weit führen. Die Forenwelt ist sehr besonders.
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Zum Thema: 500 € und die berühmte Katze
[...] Natürlich sind diese
Erörterungen nichts für geifernde Forenmatadoren. Oder Ohren, die jetzt nicht
mehr so gut hören, die aufgrund fehlender Ausbildung oder Erfahrung noch nie
gut hörten oder die nunmehr gar nicht hören wollen, weil das Ergebnis ihre
Entscheidungen hinterfragen würde. Für sie mag es unerträglich sein, dass
Carson Cooman ... mehr
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Zum Thema: podcast DIGITALORGEL - Eine Marginalie zu No. 6
Selbstverständlich triggert eine derartige Test-Summary alte
Reflexe. Das gehört zum Forenalltag. Unbenommen und gleichzeitig sehr willkommen. Anmerkungen zum Wording sind allenfalls ein
Nachweis dafür, dass man doch in sehr unterschiedlichen Schreibstuben sitzt. Auch
unbenommen, weil unterhaltsam. In allem drängt sich hier und dort der Eindruck auf, dass
zuweilen die Lust abnimmt, etwas Neues kennenzulernen, sich damit auseinanderzusetzen und vielfach zu durchdringen. Ein Altersphänomen?
Vielleicht. Denn erstens war das schon immer so. Und zweitens haben wir es auch schon immer so gemacht! (Hier geht's zum vollständigen Text "Sweelinq 2.0 plus - Ein ultimativer Testbericht jenseits der Kinderkrankheiten".)
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Zum Thema: Glück auf! Orgeljournal-Tipp für Romanus (A)
Zunächst herzliche Glückwünsche zur Erweiterung der Digitalorgel um den Orgelsoftwaresampler Hauptwerk! Die vielen neuen Aufnahmen sind eindrücklich. Danke! Allerdings lassen die genutzten kostenfreien Sets viele auditive Wünsche offen. Hier stimmen u.a. die Release-Marker einfach nicht so ganz. Knapp daneben. Hört nicht jeder, weiß ich. Aber mit der Zeit wächst die Perzeption, wenn man will. Orgeljournal-Tipp: Höherwertige Sets anderer Hersteller des Hauptwerk-Marktes nutzen! Oder gar Sweelinq einmal ausprobieren! Da stimmen sie immer. Oder auf Hauptwerk-Ebene: Janke/Bückeburg/Germany - Sonus paradisi sei wärmstens empfohlen, wenn’s denn an der Pecunia scheitern sollte. Lohnt sich. Glück auf!
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Zum Thema: Irgendwie crazy und darum pur psychosozial betrachtet ...
Weshalb verteidigen Eigentümer von
Orgelsimulationsinstallationen ihre Kaufentscheidungen aufs Schärfste
und behaupten, dass genau ihre Orgel mit genau ihrer Software auditiv
die Beste sei? Diese
Frage stand in einem Musiker-Forum meines derzeitigen Vertrauens im
Raume, ohne dass es zunächst bemerkt wurde. Meine Sicht darauf: Ich
muss das Konsistenzprinzip damit in Verbindung bringen. Freedman und
Fraser hatten bereits 1966 ihre Forschungsergebnisse dazu an der Stanford
University veröffentlicht.
https://psycnet.apa.org/record/1966-10825-001
https://bulidomics.com/w/images/6/6c/Freedman_fraser_footinthedoor_jpsp1966.pdf
https://www.impulse.de/marketing/konsistenz-prinzip/7305238.html
Ich habe viel in Hauptwerk investiert. Wenn ich
sehe, wie sich Brett Milan und einige Hersteller von Samplesets
verhalten und welche Ergebnisse sie liefern, bin ich unsicher. Wenn ich
höre, wie gut Sweelinq bei mir klingt, bin ich mir sicher.
Übrigens:
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass es bei Sweelinq, abgesehen von
den sehr präzisen Releases, überhaupt keine Lizenzprobleme gibt?
Mittlerweile würde ich das Posting ergänzen, denn wie ist es mit Organisten, die falsch justierte Releases gar nicht hören, weil ihnen die Hörerfahrung fehlt? Sie melden sich immer wieder zu Wort und sind übrigens ein Markt für Sethersteller mit schludriger Arbeitshaltung und/oder übler Kompetenz.


